Schwerpunkt: WIE GESUND IST KRANK?
Auf die Konfrontation mit Leiden und Sterben, die Auseinandersetzung mit Verlusten, die das eigene Leben oder Wohlbefinden bedrohen, reagieren wir sehr unterschiedlich. Die religiös-spirituelle Dimension und die Beschäftigung mit existenziellen wie transzendentalenFragen beschäftigen zunehmend auch Psychiatrie und Psychotherapie. Der Umgang mit Trauer zwischen subjektiver Verzweiflung und transzendierendenHoffnungenführt manchmal in die Leere der Depression. Was zunächst ein notweniger Schutzmechanismus sein kann, wird zum Teufelskreis. Wir brauchen Alternativen im Umgang mit komplexen Trauerprozessen. Vom Mut der Verzweiflung zum noch größeren Wagnis, wieder zu fühlen. Ein Hoch den Gefühlen, entgegen allgegenwärtiger (sozialer) Kontrolle.
Dr. med. Dr. theol. Dipl.-mus. Isgard Ohls, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie;
Prof. Dr. med. Dr. phil. Peter Kaiser, Ärztlicher Leiter des Ambulatoriums für Folter- und Kriegsopfer des Schweizer Roten Kreuzes in Bern