An einer Umbruchstelle im Leben wird Lea De Gregorio verrückt. Zu viele Gedanken drehen frei in ihrem Kopf, zu viele Fragen rasen ihr durchs Herz, der Schlaf bleibt aus. Und es folgt, was hierzulande nun mal vorgesehen ist: die Behandlung in der Psychiatrie. Doch geht der Heilung die Entmündigung voraus. Hier bestimmen, entscheiden, sprechen andere für sie. Muss sie sich dieser althergebrachten Ordnung tatsächlich fügen, damit alles besser wird? Oder sie erst recht in Frage stellen? Eine Suche nach grundlegenden Antworten beginnt, sie führt sie an tabuisierte Orte der Geschichte, in unsere Sprache, die Philosophie und schließlich in den Kampf. Gegen Ausgrenzung und Diskriminierung von Verrückten, einer viel zu lange übersehenen Minderheit.
In ihrem viel beachteten Buch entlarvt Lea De Gregorio die tradierten Ungerechtigkeiten in unserem Denken, Fühlen, Handeln, heißt es beim Suhrkamp-Verlag: „Unter Verrückten sagt man du leistet dringend notwendige Psychiatrie- und Gesellschaftskritik. In einer Sprache, die so klar und so klug und so zärtlich ist, dass sie den Blick auf unser Zusammenleben substanziell zu verändern vermag.“
Weitere Informationen zu diesem thematisch wichtigen Buch finden Sie auf der Seite des Suhrkamp-Verlags hier.
Im Anschluss an die Lesung (17:15–18:30 Uhr):
nach der Pause (18:30–19:00 Uhr):
Einführung in die Sammlung Prinzhorn in Heidelberg als Vorab-Information zum Dokumentarfilm “Zwischen Wahnsinn und Kunst – Die Sammlung Prinzhorn“, der am darauffolgenden Dienstag, 15.10.2024, um 19:30 Uhr, im Metropolis-Kino mit Einführung und Publikumsgespräch unter Beteiligung von Menschen mit eigener Krisenerfahrung, Angehörigenerfahrung und professionell in der Psychiatrie Tätigen von “Irre menschlich Hamburg e.V.“ präsentiert wird.
Edith Ghetta, Kunsttherapeutin und Illustratorin, Medizinhistorisches Museum Hamburg
Die Veranstaltung ist kostenfrei und ohne Anmeldung zugänglich.
Rollstuhlfahrer:innen bitten wir für einen barrierefreien Zugang um telefonische Kontaktaufnahme vor Ort unter Tel. 0 40-74 10-5 92 59.
Fritz-Schumacher-Haus (Gebäude N30.b)
Großer Hörsaal (EG)
Zugang auch über Seiteneingang Frickestraße/Ecke Schedestraße