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Spuren in die Zukunft – Sozialpsychiatrie! Geburtstags-Symposium – Samstag, 1. November 2014
- Details
14:00 - 18:30 Uhr Hörsaal A, Uni-Hauptgebäude (direkt am Bahnhof Dammtor)
25 Jahre Trialog/Psychoseseminar
20 Jahre Sozialpsychiatrische Ambulanz
15 Jahre Krisentagesklinik
15 Jahre Vorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie
15 Jahre Irre menschlich Hamburg
10 Jahre EX-IN Hamburg (Peer-Schulung)
40 Jahre Hamburgische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie
Die Sozialpsychiatrie in Hamburg hat viele Impulse gesetzt, ist ständig in Bewegung, hatte große Events wie den trialogischen Weltkongress für soziale Psychiatrie "Abschied von Babylon" und kleine Begegnungen ermöglicht, Institutionen geschaffen und in Frage gestellt.
Wir laden Sie ein, gemeinsam die Spuren weiter zu verfolgen in die Zukunft einer sozialen, trialogischen, bedürfnisorientierten Psychiatrie mit vertrauten Kooperationen und neuen Elementen ...
Mit herzlichem Gruß
Prof. Dr. Jürgen Gallinat Prof. Dr. Thomas Bock
Programm
14.00 Künstlerische und persönliche Begrüßung
14.10 Grußworte
Hildegard Esser
Dr. med. Hans Jochim Meyer
Rainer Hölzke
Anke Korsch u. a.
14.30 Auf dem Weg zu einer Vision – Linien der Entwicklung
Prof. Dr. phil. Thomas Bock
15.00 Sozialpsychiatrie und Milieutherapie – neue Ideen für Hamburg
Prof. Dr. med. Jürgen Gallinat
15.30 Die soziale Dimension psychischer Erkrankung
Prof. Dr. med. Thomas Becker
16.00 Pause mit Kaffee und Kuchen
16.30 Stigma-Forschung: Reduktionismus entfremdet
PD Dr. med. Georg Schomerus
17.00 Open Dialogue – ein Raum für Begegnung
Dr. med. Volkmar Aderhold
17.30 Die politische Mission der Psychiatrie
Prof. Dr. med. Stefan Priebe
18.00 Gelebter Trialog – als Erfahrener in einer Fachgesellschaft
"Songs from the Inside"
Martin Kolbe
Moderation: Dr. Daniel Schöttle, Dr. Alexandra Bussopulos; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Rahmenprogramm
Kunstausstellung “Kreativität und Psychose“ (Kirsten Harkensee)
Info-Stand Irre menschlich Hamburg
Info-Stand psychenet-Peerprojekt und EX-IN Hamburg
Historisches Material: Weltkongress, "Psychiatrie macht Schule", Vorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie
Bücher aus dem sozialpsychiatrischen Kontext
Kaffee und Kuchen
Referenten
Dr. med. Volkmar Aderhold, Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Prof. Dr. med. Thomas Becker, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II, Universität Ulm; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Dipl.-Psych. Prof. Dr. phil. Thomas Bock, Therapeutischer Leiter der Spezialambulanz für Psychosen und Bipolare Störungen/Krisentagesklinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Hildegard Esser, Leiterin der Abteilung Gesundheit im Amt für Gesundheit, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz der Stadt Hamburg; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Prof. Dr. med. Jürgen Gallinat, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Rainer Hölzke, Hamburgische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V.; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Anke Korsch, Landesverband der Psychiatrie-Erfahrenen e.V.
Dr. med. Hans Jochim Meyer, Angehörige Psychisch Kranker – Landesverband Hamburg e.V.; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Dipl.-Psych. Prof. Dr. med. Stefan Priebe, Centre for Psychiatry, Barts and the London School of Medicine (Queen Mary University of London) sowie Director for WHO Collaborating Centre for Mental Health Services Development; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
PD Dr. med. Georg Schomerus, Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald im HELIOS Hanseklinikum Stralsund; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Martin Kolbe, Zürich, Bluessänger sowie Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Die Teilnahme an diesem Symposium ist kostenlos.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Veranstaltung wurde von der Psychotherapeutenkammer Hamburg und der Ärztekammer Hamburg anerkannt und mit 6 Fortbildungspunkten bewertet.
Das Programm als Download finden Sie hier.
Die Vorträge als Download finden Sie hier.
Tagung Arbeitsrhythmus und Anstaltsalltag
- Details
Arbeit als Therapie in psychiatrischen Anstalten vom Kaiserreich bis in die Zeit des Nationalsozialismus
Tagung am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf; in Kooperation mit dem Bereich Ethik und Theorie der Medizin der Universität Magdeburg
11.04.2013 - 12.04.2013, Hamburg
In der Weimarer Reichsverfassung von 1919 wurde festgehalten, dass "[j]eder Deutsche [...] unbeschadet seiner persönlichen Freiheit die sittliche Pflicht [hat], seine geistigen und körperlichen Kräfte so zu betätigen, wie es das Wohl der Gesamtheit erfordert". Im Kontext der modernen Industriegesellschaft und des auf Erwerbsarbeit basierenden Weimarer Sozialstaates wurde Arbeit zur staatsbürgerlichen Pflicht erklärt. Die Wiederherstellung der Arbeitskraft schien sich diesem Grundsatz folgend zu einer medizinischen Leitidee zu entwickeln (Walter 1996), der die Psychiatrie mit der Ausweitung arbeitstherapeutischer Maßnahmen nachzukommen versuchte. Konzepte wie die "aktivere Krankenbehandlung" (Simon 1929) und die "Familienpflege" hatten unter anderem das Ziel, die Arbeitsfähigkeit der Patient_innen zu verbessern, um ihnen die als notwendig erachtete Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen. Beide Therapien beruhten auf dem Ansatz, dass Arbeit die "beste Medizin" und das "universellste Erziehungsmittel" (Meltzer 1927) darstelle. Patient_innen wurden auf dem Anstaltsgelände oder in einer Pflegefamilie für Arbeiten, vorzugsweise im landwirtschaftlichen, handwerklichen oder häuslichen Bereich, herangezogen. Darüber hinaus hatten arbeitstherapeutische Maßnahmen auch einen ökonomischen Zweck: Über die von den Patient_innen erbrachten Arbeitsleistungen sollten sich die staatlichen Ausgaben für den Anstaltsbetrieb minimieren.
Diese Trendwende in der Behandlung psychisch Kranker war jedoch keineswegs unumstritten. Ebenso wenig stellte sie ein Novum dar. Die Vorstellung, dass Arbeit und Beschäftigung sich therapeutisch nutzen lassen, existierte bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert. Und auch in der NS-Zeit stellte das Kriterium der Arbeitsfähigkeit das entscheidende Selektionskriterium der systematischen Massenvernichtungsaktionen dar.
Aber in Anbetracht der wirtschaftlichen und (sozial-)politischen Verhältnisse der Weimarer Zeit erhielt die Arbeitstherapie in den 1920er Jahren eine neue Qualität:
Denn innenpolitische Machtkämpfe in den Anfangsjahren der Republik, Reformen im Sozial- und Arbeitsrecht, Inflation, Arbeitslosigkeit und Weltwirtschaftskrise machten vor den Anstaltstoren nicht halt und hinterließen ihre Spuren im Alltag psychiatrischer Institutionen, im Denken und Handeln der Pflegekräfte und Ärzt_innen, in den Wahrnehmungen und Äußerungen der Patient_innen.
Ziel der Tagung ist es,
- das Ineinandergreifen von Ökonomischen und (sozial-) politischen Gegebenheiten, therapeutischen Zielsetzungen und kulturellen Deutungsmustern am Beispiel der Arbeitstherapie in der Weimarer Zeit zu beleuchten und
- nach den Manifestationen dieser Verschränkungen im Alltag psychiatrischer Anstalten und ihrer Akteur_innen (Pfleger_innen, Patient_innen, Ärzt_innen etc.) zu fragen.
Darüber hinaus soll auch der strukturelle Wandel der Anstalten hinsichtlich der dortigen Produktionsstätten in der Zeit von Kaiserreich bis in die Zeit des Nationalsozialismus erfasst und erörtert werden.
Folgende Themenblöcke umreißen die inhaltliche Ausrichtung der Tagung:
- "Arbeit und 'Gesundheit'"
- "Arbeitsleistung und neue Therapieziele"
- "Arbeit und Differenzierung der Anstalten"
- "Arbeitsstrukturen und Anstaltsalltag"
- "Produktionsstätten, Markt und Warenwelt"
- "Arbeit und 'Nicht-Arbeit'"
Veranstalter_innen
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (Prof. Dr. Heinz-Peter Schmiedebach/Dr. Monika Ankele) in Kooperation mit dem Bereich Geschichte, Ethik und Theorie der Medizin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Prof. Dr. Eva Brinkschulte)
Tagungssort
Informationen zum Veranstaltungsort finden Sie hier.
Anmeldung und Rückfragen
Dr. Monika Ankele, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, UKE, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! , Tel. 0 40-74 10-5 53 63
Um eine Anmeldung zur Tagung wird bis zum 25.03.2013 per E-Mail gebeten.
Tagungsgebühr
Die Tagungsgebühr beträgt € 10,00 (Barzahlung vor Ort).
Literaturnachweise:
Walter, Bernd: Psychiatrie und Gesellschaft in der Moderne. Geisteskrankenfürsorge in der Provinz Westfalen zwischen Kaiserreich und NS-Regime. Paderborn 1996, 205f.
Simon, Hermann: Aktivere Krankenbehandlung in der Irrenanstalt. Leipzig 1929.
Meltzer, Ewald: Aus der Idiotenanstalt Großhennersdorf i. Sa. Die neuen Ziele der Psychotherapie. In: Psychiatrisch-Neurologische Wochenschrift Nr. 9/29. Jg. (1927), S. 117-121, 119.
Die Tagung findet im Rahmen des DFG-Projektes "'Familienpflege' und 'aktivere Krankenbehandlung': Eine multiperspektivische Betrachtung der Arbeitstherapie im Alltag psychiatrischer Anstalten der 1920er Jahre" statt.
Das Programm als Faltblatt finden Sie hier.
"Kontrollverlust" – Ausstellung Uli Pforr
- Details
Psyche und Kunst
Uli Pforr in der Galerie "Affenfaust"
Vom 23.03. bis zum 03.04.2013 stellt der Künstler Uli Pforr (34) unter dem Titel "Kontrollverlust" seine Werke in der Hamburger Galerie Affenfaust in der Detlev-Bremer-Straße 15 aus.
Der Ausgangspunkt der Ausstellung ist des Künstlers Buch "Diagnose Psychose", das auf seinen persönlichen Erfahrungen während eines ca. drei monatigen Klinikaufenthalts im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf beruht.
Während der Vernissage am 23.03 stellt Susanne Molter erstmals einen Trailer zu Uli Pforrs Psychobuch vor, das sie in einen Trickfilm umsetzen will. Uwe Bruns untermalt an dem Abend das Ausstellungsthema mit seiner Bassgitarre musikalisch.
Die aus seinem "Psycho-Buch“ bekannten Werke werden in der Ausstellung durch weitere farbenprächtige Darstellungen zum gleichen Thema ergänzt. Als zusätzliche Besonderheit haben der Künstler und die Aussteller für die Besucher einen speziellen "panic room" gestaltet.
Auszüge aus dem Buch "Diagnose Psychose" sowie den Flyer zur Ausstellung finden Sie hier.
Vernissage: Samstag, 23.03.2013, 20:00 Uhr
Ausstellungsdauer: 23.03.2013 – 03.04.2013
Öffnungszeiten: Sa 14:00 – 18:00 Uhr sowie nach Vereinbarung
Kontakt Künstler: www.ulipforr.de
Kontakt Galerie:
Adresse: Detlev-Bremer-Straße 15, 20359 Hamburg
Telefon: 0 40-53 26 93 79
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Webseite: www.affenfaust.org