Einsamkeit – Volkskrankheit oder politische Herausforderung?
Veranstaltung
- Titel:
- Einsamkeit – Volkskrankheit oder politische Herausforderung?
- Wann:
- Di, 10. Dezember 2024
- Wo:
- Lecture2Go
- Kategorie:
- Anthropologische Psychiatrie
Beschreibung
"Ich gehöre nicht dazu.", "Niemand versteht mich." und "Ich bin ganz allein.". Das Gefühl der Einsamkeit breitet sich in unserer Gesellschaft aus, nicht erst durch COVID. Es durchzieht nahezu alle Altersklassen. Einsamkeit ist keine Krankheit, wird jedoch als schmerzhaft empfunden und ist immer unfreiwillig. Starke und langanhaltende Einsamkeit kann krank machen – körperlich und psychisch. Sie als “Volkskrankheit“ zu bezeichnen, könnte auch irreführend wirken. Was hilft dagegen – individuell, sozial, politisch?
Martin Gibson-Kunze, Kompetenznetz Einsamkeit – Institut für Sozialarbeit Berlin (gefördert vom BMFSFJ) / Nathalie Schnoor, Autorin von “Einsamkeit verstehen“ / NN, Einsamkeits-erfahren
Eine Veranstaltung der Vorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie aus der Serie
Welt in der Krise: eine Herausforderung für die Seele
Schwerpunkt ÄUSSERE BEDROHUNG – INNERE VERARBEITUNG
Die Bedeutung von “Krise“ hat sich geändert: Sie ist nicht mehr vorrangig subjektiv und individuell; sie kommt zunehmend von außen, Menschen-gemacht, und betrifft uns alle – mehr oder weniger. Wir müssen uns alle damit auseinandersetzen. Wir fühlen die reale Bedrohung dieser Welt durch Umweltzerstörung und Klima-Krise. Wir spüren, dass der Krieg näher rückt, denken an das unendliche Leid, das er für Zivilbevölkerung und Soldaten bringt. Wir verzweifeln an dem, was Menschen einander antun und wie wir alle zusammen unsere eigene Lebensgrundlage zerstören – in Krieg und Frieden. Wir fürchten die Entsolidarisierung und das Schwarz-Weiß-Denken in den Medien – oder wir vermeiden, das alles an uns heranzulassen, leben wie immer, fordern unbegrenzt Wachstum, Tempo und Aufrüstung. Was ist gesünder, was ist berechtigter? – Welcher Auftrag an die Politik ergibt sich, wenn wir die innere Welt, den inneren Frieden, ernst nehmen?