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An dieser Stelle finden Sie (chronologisch geordnet) Beiträge zu Veranstaltungen und Nachrichten.
Einladung zum Fachtag: “Sensibilität und Toleranz“ – Alltagsaufgabe im psychosozialen Bereich und gesellschaftliche Herausforderung am Mittwoch, 07.05.2025
Eine Veranstaltung von “Irre menschlich Hamburg e.V.“ zum 25jährigen Bestehen
in Kooperation mit der Sozialbehörde und der Patriotischen Gesellschaft von 1765
Die Welt-Entwicklung wirkt auch nach innen: Angst und Unsicherheit nehmen zu. Sensibilität und Toleranz sind mehr denn je gefragt. Selbstverständlich waren sie nie, doch wir haben die Möglichkeit, sie aktiv zu stärken. Das Klima verändert sich – auch im Inneren, der Frieden ist fragil – auch der untereinander. Die Angst vor Fremden bedroht auch die, die sich gelegentlich selbst fremd werden. Die Vielfalt zu bewahren stärkt uns alle. Für Fachleute und Politik bleibt es eine gemeinsame Aufgabe, der Stigmatisierung als Herausforderung in der alltäglichen Arbeit zu begegnen und Sensibilität und Toleranz zu schützen.
Ist es noch normal, verschieden zu sein?
Wir laden die Mitarbeiter*innen aller psychosozialen/psychiatrischen Einrichtungen, der Eingliederungs-, Jugend-, Obdachlosen-, Alten-Hilfe und der beruflichen Reha sowie engagierte Erfahrene und Angehörige herzlich zum 25. Geburtstag von “Irre menschlich Hamburg“ ein, um Antistigma-Arbeit und das Bemühen um Stigma-Resistenz zum Thema zu machen. Ziel ist, dass wir wechselseitig Bewährtes weitergeben und über Neues gemeinsam nachdenken. Besonders wollen wir die Dringlichkeit der alltäglichen Antistigma-Arbeit reflektieren.
Was können und müssen wir tun, um die Vielfalt zu wahren?
Wann: Mittwoch, 07. Mai 2025, 09:00–14:30 Uhr
Wo: Patriotischen Gesellschaft von 1765, Trostbrücke 6, Hamburg
Anmeldung: bis zum 22. April 2025
per E-Mail unter
Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung Name, Institution und die Nummer des Workshops an, an dem Sie teilnehmen möchten.
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Zugang mit Rollstuhl begrenzt möglich (kein E-Rollstuhl, max. Tiefe 118 cm, max. Breite 98 cm)
Vorab: Füllen Sie gerne im Vorfeld einen kurzen Fragebogen aus – Wir möchten Ihre Antworten für eine Bestandsaufnahme der Aktivitäten auf der Tagung und als Basis für die weitere Planung nutzen.
Irre menschlich Hamburg e.V. lebt von vielfacher Unterstützung. Nennen möchten wir insbesondere:
- Hamburgische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (HGSP)
- Landesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V. Hamburg (LPE)
- Angehörige psychisch erkrankter Menschen e.V., Landesverband Hamburg e.V. (LApK)
- Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKE
Datenschutzerklärung:
Mit Ihrer Anmeldung zur Veranstaltung erklären Sie sich damit einverstanden, dass während der Veranstaltung Foto- und Videoaufnahmen gemacht werden. Diese Aufnahmen können für die Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation der Veranstaltung verwendet werden. Wenn Sie nicht auf Foto- oder Videoaufnahmen erscheinen möchten, bitten wir Sie, uns dies vorab oder spätestens zu Beginn der Veranstaltung mitzuteilen.
Des Weiteren willigen Sie ein, dass Ihre personenbezogenen Daten zum Zwecke der Veranstaltungsorganisation und Nachbereitung an “Irre menschlich Hamburg e.V.“ übermittelt werden. Die Daten werden ausschließlich für diesen Zweck verwendet und nicht an Dritte weitergegeben.
Ablauf
08:30 Uhr Ankommen, Anmeldung, Kaffee/Tee
09:00 Uhr Begrüßung Burkhard Plemper (Moderator) und Hella Schwemer-Martienßen (2. Vorsitzende Patriotische Gesellschaft von 1765)
Grußwort Tim Angerer, Staatsrat, Sozialbehörde
09:20 Uhr Sensibilität und Toleranz – Was macht, was will “Irre menschlich Hamburg e.V.“?
Prof. Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Claudia Wetterhahn, Rabea Fischer, Simon Schultheiss und Robert Dorner
09:45 Uhr Stigma psychische Erkrankung in Gesellschaft und Psychiatrie: Wo stehen wir?
Prof. Dr. Georg Schomerus, Psychiatrische Uniklinik Leipzig
10:10 Uhr Diskussion
10:25 Uhr Kaffeepause
10:45 Uhr Zwei Impulsvorträge:
Seelische Not von Kindern und Jugendlichen – Angst um diese Welt: Ergebnisse der COPSY-Studie
Migration und psychische Belastung – Notwendige Hilfen und aktuelle Situation
Prof. Dr. Dr. Andreas Heinz, Charité Berlin
11:25 Uhr Diskussion
11:45 Uhr Ergebnisse der Vorbefragung: Erfahrungen mit Stigma und Antistigma-Arbeit
Venja Kampen, Robert Dorner
11:55 Uhr Mit Kultur für Toleranz & gegen Vorurteile
Thilo Bock, Kraus (ARINET GmbH, Seelenbrand-Festival, Künstler)
12:20 Uhr Austausch und Stärkung bei einem Imbiss
12:50 Uhr Arbeitsgruppen: Erfahrungen, Perspektiven – Sensibilität und Toleranz leben
(1) Idee des Trialogs – Basis für alle Anstrengungen um Sensibilität und Toleranz:
Austausch der Erfahrungen aus 35 Jahren Psychose-Seminar am UKE und allen anderen Hamburger Trialogforen (Bergedorf, Borderline, Messie, Café Dreiklang). Welchen Bedarf gibt es für weitere Foren?
Moderation: Rabea Fischer
Dokumentation: Marion Ryan
weitere Impulse: Ellen Andresen, Johanna Wessels, Angelika Müller
(2) Praxis von Begegnungsprojekten und trialogischen Fortbildungen:
im ganzjährigen Alltag: in (Berufs-)Schulen und für Lehrerschaft, Jugendhilfe, Polizei, Justizvollzug, Berufsbetreuung, Medizinstudierende, u. v. a. Welche entstigmatisierenden Kernelemente wirken nachhaltig? Sind sie übertragbar für den Umgang mit Betroffenen und Angehörigen? Sehen wir neue Zielgruppen für trialogische Fortbildung, z. B. in Behörden, in Betrieben, in betreuenden Institutionen? Was bilden dazu die Umfrageergebnisse ab?
Moderation: Claudia Wetterhahn
Dokumentation: Dr. Anja Dessauvagie
weitere Impulse: Gwen Schulz/Rebecca Nixdorf (Antistigma-Module), Nina Kamp (Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg, angefragt), Kirsten Wacker (Sozialpädagogisches Fortbildungszentrum Hamburg - SPFZ), Ute Becker
(3) Diskussion von bisherigen und zukünftigen Antistigma-Projekten:
mit Schwerpunkt auf der Woche der Psychischen Gesundheit. Reflexion der Umfrage-Ergebnisse, neue Ideen und Kooperationen, Verbesserung der wechselseitigen Unterstützung.
Moderation: Dr. Candelaria Mahlke
Dokumentation: Georg Knigge
weitere Impulse: Robert Dorner, Imke Heuer, Jan-Christian Wendt-Ahlenstorf (“Op de Wisch“)
(4) Seelische Not junger Menschen in einer Welt mit multiplen Herausforderungen:
Folgerungen aus der COPSY-Studie, Erfahrungen mit “Zu-sich-stehen“-Gruppen für junge Menschen mit persönlicher/familiärer Psychiatrieerfahrung, positive und negative Internet-Erfahrungen. Wie etablieren wir weitere Projekte zur Förderung der Stigma-Resilienz?
Moderation: Prof. Dr. Thomas Bock
Dokumentation: Regina Linsig
weitere Impulse: Simon Schultheiss, Ann-Kathrin Napp/Dr. Charlotte Köttgen, Dr. Kathrin Schümann Riquelme
(5) Stigma Migration – Wie kommen wir da raus?
Weitere Diskussion des Vortrags und Reflexion der Hamburger Gegebenheiten inkl. der Erfahrungen mit Peer-Support? Wie können wir der doppelten Stigmatisierung entgegenwirken? Welche transkulturellen Projekte existieren – auf welchem Weg können wir dieses Angebot erweitern?
Moderation: Dr. Sabine Schütze
Dokumentation: Lena Nugent
weitere Impulse: Prof. Dr. Dr. Andreas Heinz, Julia Fischer-Ortmann (Centra), Tabasam Saidzada (Migration-Peer-Projekt), Dr. Horacio Riquelme, Dr. Areej Zindler (UKE-Flüchtlingsambualnz für Kinder)
Weitere Funktionen und Aufgaben bei “Irre menschlich Hamburg e.V. (IM) bitte der Liste unten entnehmen.
14:00 Uhr Impulse aus den 5 Arbeitsgruppen: Wie geht´s weiter?
- 14:30 Uhr Ausklang bei Keksen und Kaffee
Am Fachtag aktiv Beteiligte:
Andresen, Ellen Messie-Trialog
Angerer, Tim Staatsrat für Gesundheit und Arbeit, Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde)
Becker, Ute Vorstand “Irre menschlich Hamburg e.V.“ (IM),Café Dreiklang Berufsschulprojekte
Bock, Thilo Geschäftsführer bei ARINET GmbH (Arbeits-Integrations-Netzwerk), Begründer des Seelenbrand-Festivals, Künstler
Bock, Prof. Dr. Thomas Vorstand IM, UKE, Mitbegründer des Trialogs, Autor, Vorlesungs-Dialoge “Bock auf Dialog“
Dessauvagie, Dr. Anja Sozialbehörde, Organisation
Dorner, Robert IM, UKE, verantwortlich für die Organisation verschiedener Antistigma-Projekte, u. a. trialogische Fortbildung Polizei, Antistigma-Modul Pflege, Woche der psychischen Gesundheit
Fischer, Rabea IM, UKE, Psychologin, Moderatorin Psychose-Seminar, Begegnungsprojekte zusammen mit der Patriotischen Gesellschaft von 1765
Fischer-Ortmann, Julia Psychologin Centra (Koordinierendes Zentrum für traumatisierte Geflüchtete)
Heinz, Prof. Dr. Dr. Andreas Ärztlicher Direktor Psychiatrische Uniklinik der Charité Berlin, Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung
Heuer, Imke IM, UKE, Ex-In Ausbildung, Erfahrung in partizipativer Forschung
Kampen, Venja Sozialbehörde, inhaltliche Planung Fachtag, Umfrage
Kamann, Dr. Anne UKE, Wissenschaftlerin in der COPSY-Studie zur psych. Situation junger Menschen
Kamp, Nina Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg, Schulprojekte, trialogische Fortbildungen
Knigge, Georg IM, UKE, Psychologe, Antistigma-Modul Medizinstudierende, Evaluation Woche der psychischen Gesundheit (Projekt MASE)
Köttgern, Dr. Charlotte ehem. Leiterin Psychiatrischer Dienst Amt für Jugend
Kraus Punk-Chansonnier, unter anderem auf dem Seelenbrand-Festival
Linsig, Regina Vorstand IM, Lehrerin, Angehörige, trialog. Fortbildungen, Berufsschulprojekte
Mahlke, Dr. Candelaria IM, UKE, div. Forschungsprojekte zur Evaluation von Antistigmaarbeit, u. a; Evaluation Woche der psychischen Gesundheit (Projekte MASE)
Müller, Angelika IM, Op de Wisch, Café Dreiklang
Napp, Ann-Kathrin UKE, Wissenschaftliche Mitarbeiterin COPSY-Studie
Nixdorf, Rebecca IM, UKE, Psychologisch Psychotherapeutin, Antistigma-Modul Pflege inkl. Evaluation
Plemper, Burkard Journalist, Moderator, Filmemacher
Püschl, Monika Sozialbehörde, inhaltliche Planung Fachtag
Ryan, Marion IM, Angehörigen-Peerbegleiterin, Moderation Psychose-Seminar, trialogische Fortbildungen
Saidzada, Tabasam Projekt Peer-Begleitung für Geflüchtete
Schomerus, Prof. Dr. Georg Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Leipzig, Mitglied Sektion Stigma im Weltverband für Psychiatrie
Schümann-Riquelme, PD Dr. Horacio IM, UKE, Studien zu ethischen und transkulturellen Fragen
Schümann-Riquelme, Dr. Kathrin IM, Kinder- und Jugendpsychiaterin
Schütze, Dr. Sabine IM, ehem. Oberärztin Berlin-Neukölln, Open Dialogue-Bewegung
Schultheiss, Simon IM, Soz.-Päd.-Student, Moderator “Zu sich stehen“-Gruppen zu Stigma-Resilienz
Schulz, Gwen IM, UKE, Genesungsbegleiterin: Antistigma-Modul Medizin und Pflege, trialogische Fortbildungen
Schwemer-Martienßen, Hella 2. Vorsitzende der Patriotische Gesellschaft von 1765, ehem. Bibliotheksdirektorin der Hamburger Bücherhallen
Vlahovic, Vladimier Justizvollzugsschule Hamburg, trialogische Fortbildungen
Wacker, Kirsten Sozialpädagogisches Fortbildungszentrum Hamburg (SPFZ), trialogische Fortbildungen
Wendt-Ahlenstorf, Jan-Christian “Op de Wisch“, kulturelle Antistigmaprojekte, Woche der Seelischen Gesundheit
Wessels, Johanna Messie-Trialog
Wetterhahn, Claudia Vorstand IM, ehem. Beratungslehrerin, Angehörige, Projekt “Arbeit und Psyche“ für Berufsschulen u. a.
Zindler, Dr. Areej UKE, Ärztliche Leiterin der Flüchtlingsambulanz
IM = Irre menschlich Hamburg e.V.
UKE = Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
noch einmal Bock auf Dialog? – Anthropologische Psychiatrie online
Vorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie Thomas Bock
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Bock auf Dialog? – Vorlesungsreihe Anthroplogische Psychiatrie online
Bedingt durch die Corona-Pandemie kann die Vorlesungsreihe “Anthropologische Psychiatrie – philosophische Aspekte psychischer Erkrankungen“ zur Zeit nicht life stattfinden.
Die Vorlesungen werden allerdings von der Universität Hamburg als “Lecture2go“ angeboten.
Sie können die spannende trialogische Diskussion im großen Hörsaal nicht ersetzen. Doch die Gestaltung als Dialog erlaubt einen breiten Zugang, die online-Form eine großzügige Verteilung. Das Oberthema in diesem Semester – “SOZIALE NOT UND SEELISCHE GESUNDHEIT“ – ist hochaktuell, gerade zur Zeit der Corona-Krise.
26. April Urbanität und psychische Erkrankung – Prof. Dr. Thomas Bock, Prof. Dr. Hans-Joachim Salize
12. Mai 2020 Stigmaresitenz – Dialog mit Dr. Candelaria Mahlke und Gwen Schulz, beide Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
26. Mai 2020 “Empowerment-College - Von Krisen-Erfahrenen lernen“ Dialog mit Monika Möhrenkamp und Jörn Petersen, beide FOKUS Bremen
Diese Themen werden als Dialog folgen:
Nachruf auf Andre Rudel, der am 1. April 2020 im Alter von 74 Jahren verstarb
Irre menschlich Hamburg e.V. verdankt ihm viel.
Andre, wie oft bist Du auferstanden?
- Nicht von den Toten, sondern vom Grund der hochprozentigen Flaschen.
- Nicht von den Toten, sondern aus zahllosen Narkosen, aus Gipsbett und -verbänden, aus Rollstühlen und Gehhilfen.
Andre, der Aufstehmann, der ganze Mann und nicht ein Aufstehmännchen.
Wir haben viele Projekte gegen Stigmatisierung und Diskriminierung von psychisch kranken Menschen gemeinsam gestaltet, wobei die Gestaltung Deine Sache war, ich habe nur moderiert. Du hast der Geißel “Alkoholsucht“ Gestalt verliehen, sie mit Deiner Geschichte begreiflich, fassbar gemacht.
Deine Geschichte? Deine Geschichten! Immer wieder in all den Jahren erfuhr ich zu all den Facetten, die ich mit der Zeit kennengelernt habe, Neues. Irgendwann dachte ich, ich wüsste nun endlich alles, was Du so erlebt und erlitten, verkorkst und besiegt hast. Aber nein! Du warst schier unerschöpflich. Und ich fragte mich, welches Deiner Erlebnisse Dich besonders charakterisiert. Und da fiel mir immer wieder die Geschichte von der Visite an Deinem Bett im Unfallkrankenhaus Boberg ein.
Es war irgendwann nach Deinem entsetzlichen Unfall: Im Bett liegt ein Haufen Mensch – zusammengeflickt und geschraubt, bandagiert und betropft aus diversen Beuteln, beatmet und vierundzwanzig Stunden am Tag umhegt und umpflegt, näher dem Tod als dem Leben.
Es versammeln sich die Weißkittel und schauen von oben, stehend, auf Dich hinunter. Der Höhenunterschied zwischen den Augen von denen und von Dir hat Dich schon immer gewurmt. Und der Oberweißkittel wendet sich an seine Unterweißkittel: „Um den müsst ihr euch nicht mehr viel kümmern. Der macht’s nicht mehr lange!“ Sprach’s und ging und hatte Dich mit seinem Defätismus, seinem Pessimismus, seiner Arroganz auf dem “Fuß“ erwischt, der noch heil war. Dem hast Du es zeigen wollen und das ist Dir gelungen! Ich bin allerdings sicher, dass dieser Spruch höchstens Auslöser aber nicht Ursache Deines: „Dem zeig ich‘s!“, war.
Andre, wie oft bist Du auferstanden? Was hat es Dich an Kraft gekostet? Was hat Deinen Lebensmut, Deinen Lebenshunger immer wieder auf Trab gebracht? Wie gelang es Dir Schmerzen, Trauer, Wut und Lebensverdruss immer wieder zu überwinden? Ich bin voll Bewunderung!
Zweifelsohne war Deine Frau Viola Dir ein Stock und Stab in dieser Finsternis. Aber Du hast das auch vor Viola geschafft. Vielleicht waren Deine Eltern – die natürlich eine Geschichte für sich sind, das kann in Deinem Leben gar nicht anders sein – vielleicht waren sie gut beraten, Dich Andre zu nennen, die französische Variante von Andreas und das bedeutet nach Wikipedia “der Tapfere“.
Und so tapfer, wie Du durch die Katastrophen Deines Lebens gegangen, manchmal geschlichen, gestolpert, manchmal gehumpelt bist, so tapfer bist Du in den Tod gegangen. Das weiß ich von Viola.
Andre, Du musst jetzt nicht mehr auferstehen. Du darfst jetzt ruhen, in Deinem Grab und in unseren Herzen.
Henning Hallwachs in Trauer bei Viola Rudel
(Viola Rudel, Curslacker Deich 250, 21039 Hamburg)
„Am Anfang war die Beleidigung.“