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An dieser Stelle finden Sie (chronologisch geordnet) Beiträge zu Veranstaltungen und Nachrichten.


noch einmal Bock auf Dialog? – Anthropologische Psychiatrie online

29. Oktober 2020
Coronabedingt kann die Vorlesungsreihe "Anthropologische Psychiatrie - philosophische Aspekte psychischer Erkrankungen" auch im Wintersemester 2020/21 nicht life stattfinden. Das ist allein schon wegen der lebendigen trialogischen Diskussionen im großen Hörsaal sehr schade. Doch rechtzeitig zum heutigen Starttermin schicke ich den Link zur ersten Online-Version und bitte alle Empfänger um großzügige Weiterleitung. Doch auch die Gestaltung als Dialog erlaubt eine Spannung und einen breiten Zugang. Das Oberthema “RINGEN UM NÄHE“ beleuchtet die Folgen der Corona-Krise auf vielfache Weise. 
 
Der heutige Link folgt der Tradition, den aktuellen EX-IN-Kurs um eine Gestaltung des aktuellen Themas zu bitten, wie immer eine bunte vielstimmige Collage zur “Bedeutung von persönlicher Nähe und Begegnung“ – etwas länger als die Dialoge mit einem oder zwei Referent:innen: Was bedeutet die aktuelle Krise für unsere Lebensqualität, für die Arbeit in der Psychiatrie und erst recht für die der Genesungs-/Peer-Begleiter:innen? 
 
 
In den nächsten Wochen folgen dann Dialoge zu den folgenden Themen:
-  am 10. November  Wenn die Gefahr von Außen alle betrifft – macht Corona solidarischer?“  Dr. phil. Candelaria Mahlke spricht mit Gwen Schulz und Thomas Bock
-  am 24. November  Liebe zu Zeiten der Corona Krise“  Prof. Dr. phil. Thomas Bock spricht mit PD Dr. med. Daniel Schöttle und Martin Wieser (GB)
-  am 8. Dezember  Flucht nach vorne - online geht mehr als wir denken!“  Prof. Dr. phil. Thomas Bock spricht mit Michael Schweiger (ARINET GmbH und Rainer Ott (GB)
-  am 24. Januar 2021  “Inflation der Verschwörungstheorien – wer schwört wem?“  Prof. Dr. phil. Thomas Bock spricht Prof. Dr. Michael Butter (Tübingen)
-  am 9. Februar folgt wieder eine Performance von Marlies Graser und Torsten Flögel aus Berlin zu berühmten Künstler:innen mit Krisenerfahrung, diesmal zu Gottfried Benn und Else Lasker-Schüler
 
Die Vorlesungen werden als “Lecture2go“ von der Universität angeboten. Ich bitte darum, diese Info weiterzugeben bzw. diesen Link weiterzuleiten.
 
Mit herzlichem Dank und Gruß
 
Thomas Bock

Bock auf Dialog? – Vorlesungsreihe Anthroplogische Psychiatrie online

19. Mai 2020

Bedingt durch die Corona-Pandemie kann die Vorlesungsreihe “Anthropologische Psychiatrie – philosophische Aspekte psychischer Erkrankungen“ zur Zeit nicht life stattfinden.

Die Vorlesungen werden allerdings von der Universität Hamburg als “Lecture2go“ angeboten.

Sie können die spannende trialogische Diskussion im großen Hörsaal nicht ersetzen. Doch die Gestaltung als Dialog erlaubt einen breiten Zugang, die online-Form eine großzügige Verteilung. Das Oberthema in diesem Semester – “SOZIALE NOT UND SEELISCHE GESUNDHEIT“ – ist hochaktuell, gerade zur Zeit der Corona-Krise.

26. April Urbanität und psychische Erkrankung – Prof. Dr. Thomas Bock, Prof. Dr. Hans-Joachim Salize

12. Mai 2020 Stigmaresitenz – Dialog mit Dr. Candelaria Mahlke und Gwen Schulz, beide Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

26. Mai 2020  “Empowerment-College - Von Krisen-Erfahrenen lernen“  Dialog mit Monika Möhrenkamp und Jörn Petersen, beide FOKUS Bremen

Diese Themen werden als Dialog folgen:

9. Juno 2020  “Neue Wege in der Wohnungslosenhilfe - Bedeutung von Peer-Support“  Dialog mit Andrea Pilgerstorfer  (FHS St. Pölten, Österreich)

Nachruf auf Andre Rudel, der am 1. April 2020 im Alter von 74 Jahren verstarb

25. April 2020

Irre menschlich Hamburg e.V. verdankt ihm viel.

Andre, wie oft bist Du auferstanden?

  • Nicht von den Toten, sondern vom Grund der hochprozentigen Flaschen.
  • Nicht von den Toten, sondern aus zahllosen Narkosen, aus Gipsbett und -verbänden, aus Rollstühlen und Gehhilfen.

Andre, der Aufstehmann, der ganze Mann und nicht ein Aufstehmännchen.

Wir haben viele Projekte gegen Stigmatisierung und Diskriminierung von psychisch kranken Menschen gemeinsam gestaltet, wobei die Gestaltung Deine Sache war, ich habe nur moderiert. Du hast der Geißel “Alkoholsucht“ Gestalt verliehen, sie mit Deiner Geschichte begreiflich, fassbar gemacht.

Deine Geschichte? Deine Geschichten! Immer wieder in all den Jahren erfuhr ich zu all den Facetten, die ich mit der Zeit kennengelernt habe, Neues. Irgendwann dachte ich, ich wüsste nun endlich alles, was Du so erlebt und erlitten, verkorkst und besiegt hast. Aber nein! Du warst schier unerschöpflich. Und ich fragte mich, welches Deiner Erlebnisse Dich besonders charakterisiert. Und da fiel mir immer wieder die Geschichte von der Visite an Deinem Bett im Unfallkrankenhaus Boberg ein.

Es war irgendwann nach Deinem entsetzlichen Unfall: Im Bett liegt ein Haufen Mensch – zusammengeflickt und geschraubt, bandagiert und betropft aus diversen Beuteln, beatmet und vierundzwanzig Stunden am Tag umhegt und umpflegt, näher dem Tod als dem Leben.

Es versammeln sich die Weißkittel und schauen von oben, stehend, auf Dich hinunter. Der Höhenunterschied zwischen den Augen von denen und von Dir hat Dich schon immer gewurmt. Und der Oberweißkittel wendet sich an seine Unterweißkittel: „Um den müsst ihr euch nicht mehr viel kümmern. Der macht’s nicht mehr lange!“ Sprach’s und ging und hatte Dich mit seinem Defätismus, seinem Pessimismus, seiner Arroganz auf dem “Fuß“ erwischt, der noch heil war. Dem hast Du es zeigen wollen und das ist Dir gelungen! Ich bin allerdings sicher, dass dieser Spruch höchstens Auslöser aber nicht Ursache Deines: „Dem zeig ich‘s!“, war.

Andre, wie oft bist Du auferstanden? Was hat es Dich an Kraft gekostet? Was hat Deinen Lebensmut, Deinen Lebenshunger immer wieder auf Trab gebracht? Wie gelang es Dir Schmerzen, Trauer, Wut und Lebensverdruss immer wieder zu überwinden? Ich bin voll Bewunderung!

Zweifelsohne war Deine Frau Viola Dir ein Stock und Stab in dieser Finsternis. Aber Du hast das auch vor Viola geschafft. Vielleicht waren Deine Eltern – die natürlich eine Geschichte für sich sind, das kann in Deinem Leben gar nicht anders sein – vielleicht waren sie gut beraten, Dich Andre zu nennen, die französische Variante von Andreas und das bedeutet nach Wikipedia “der Tapfere“.

Und so tapfer, wie Du durch die Katastrophen Deines Lebens gegangen, manchmal geschlichen, gestolpert, manchmal gehumpelt bist, so tapfer bist Du in den Tod gegangen. Das weiß ich von Viola.

Andre, Du musst jetzt nicht mehr auferstehen. Du darfst jetzt ruhen, in Deinem Grab und in unseren Herzen.

Henning Hallwachs in Trauer bei Viola Rudel

(Viola Rudel, Curslacker Deich 250, 21039 Hamburg)

Auftakt-Event zu BIPO HOME am Donnerstag, 6. September 2018, 18–20 Uhr

17. August 2018
Im Rahmen der 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. (DGBS), die vom 06.09. bis 08.09.2018 unter dem Motto "BIPO HOME" stattfindet und sich mit den Fragen wo Bipolarität zu Hause ist und was sich durch Hometreatment ändert, lädt "Irre menschlich Hamburg" zu einer gemeinsamen Sonderveranstaltung in die Universität Hamburg, Fachbereich Erziehungswissenschaften, Von-Melle-Park 8 (VMP 8), ein.
Für Nicht-Tagungsteilnehmer_innen Kostenbeitrag € 10,00 (Abendkasse)
 
Martin Schäfer, Essen / Thomas Bock, Hamburg
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Musikalische Umrahmung: "A Bit of Blue"

Emily Maguire mit Christian Dunham, Bass

Ein Höhepunkt der 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen gleich zum Auftakt: Die britische Singer-Songwriterin mit der starken Bühnenpräsenz hat bereits fünf Alben aufgenommen. Sie hat eine ungewöhnliche Künstlerkarriere hinter sich, die sie von der australischen Wildnis bis in die Londoner Royal Albert Hall führte. Sie schreibt pointierte und feinfühlige Texte, die unter anderem ihre Erfahrungen mit ihrer manisch-depressiven Erkrankung aufgreifen. Doch fast nocheindrucksvoller als ihre Texte ist ihre ausdrucksstarke Stimme mit der unverwechselbaren Färbung und Intensität, der sich niemand entziehen kann. Emily wird von ihrem Mann, dem Bassisten Christian Dunham, begleitet.

Festvortrag: "Die Macht der Kränkung"

Reinhard Haller, Feldkirch

Kränkungen sind universell und zeitlos. Nahezu jedem menschlichen Problem liegt eine Kränkung zugrunde. Erstaunlicherweise ist gerade unsere scheinbar so selbstbewusste Gesellschaft extrem empfindlich und verletzlich. Kränkungen treten uns im Innersten, greifen unsere Selbstachtung, unser Ehrgefühl und unsere Werte an. Sie können uns aus der Bahn werfen, uns krank machen und sogar zu den grausamsten Verbrechen und Kriegen führen. Es wird aufgezeigt, welche Macht Kränkungen über uns ausüben und wie es gelingen kann, an seelischen Verletzungen nicht nur zu wachsen, sondern auch die eigene Persönlichkeit zu stärken. Prof. Dr. Reinhard Haller ist Psychiater, Psychotherapeut, Neurologe sowie Autor und beliebter Vortragsredner. Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Suchtforschung.

Aretäus-Preis 2018

Zum fünften Mal verleiht die DGBS ihren Aretäus-Preis und würdigt damit Menschen oder Institutionen, die zum Thema Bipolare Störungen außergewöhnliches Engagement erbracht haben.

Jules-Angst-Forschungspreis

Der Jules-Angst-Forschungspreis wurde im vergangenen Jahr aus der Taufe gehoben und würdigt herausragende junge Wissenschafler_innen für ihre Forschungsarbeit zu Bipolaren Störungen.

Verleihung des DGBS-Gütesiegels

Hans-Jörg Assion, Dortmund / Martin Schäfer, Essen

Seit 2013 zeichnet die DGBS solche Klinken mit einem Gütesiegel aus, die sich in besonderer Weise um die leitliniengemäße und damit auch trialogische Behandlung und Versorgung bipolar erkrankter Menschen einsetzen.

Infos zur Tagung unter www.dgbs.de

„Am Anfang war die Beleidigung.“
Didier Eribon