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An dieser Stelle finden Sie (chronologisch geordnet) Beiträge zu Veranstaltungen und Nachrichten.
Fachwoche “Psychische Gesundheit“ im Berufsbildungswerk Hamburg / Berufliche Schule Eidelstedt
In der Woche von Montag, 04. bis Freitag,08. Dezember 2017 findet im Berufsbildungswerk Hamburg GmbH (BBW) in Eidelstedt sowie in der dortigen Beruflichen Schule Eidelstedt (BS24) die Fachwoche "Psychischen Gesundheit" statt. Irre menschlich Hamburg ist als Kooperationspartner mit der Durchführung von insgesamt 32 Workshops betraut.
Über das BBW
Das Berufsbildungswerk Hamburg (BBW) führt Berufsausbildungen und Berufsvorbereitung für junge Menschen mit Behinderung durch (vorwiegend Lernbehinderungen, aber auch Körperbehinderungen, Sinnesbehinderungen leichter und mittlerer Ausprägung wie z.B. Hörschädigung und psychische Beeinträchtigungen).
Das BBW arbeitet im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit. Deutschlandweit gibt es über fünfzig Berufsbildungswerke.
Die überwiegende Anzahl der Teilnehmer_innen im BBW hat eine Förderschule besucht, viele haben keinen Abschluss oder einen schlechten Hauptschulabschluss. Es gibt keine Altersbegrenzung für die Aufnahme ins BBW. Die meisten Teilnehmer_innen sind bei Beginn zwischen 17 und 24 Jahre alt.
Zur Zeit werden 22 verschiedene Ausbildungsberufe angeboten. Mindestens ein Drittel der Ausbildungszeit lernen die Auszubildenden in Betrieben der jeweiligen Branche. In einigen Ausbildungsgängen verbringen die Azubis nahezu die gesamte Lehrzeit im Partnerbetrieb. Dies ist zum Beispiel im Einzelhandel, in der Alten- und Gesundheitspflege, in den kaufmännischen Berufen, im Friseurhandwerk und in den Gastronomieberufen der Fall. Bis auf wenige Ausnahmen besuchen alle Teilnehmer_innen des BBW's an zwei Tagen in der Woche die Berufliche Schule Eidelstedt (BS24), die auf dem Gelände des BBW's untergebracht ist.
Das oberste Ziel des BBW's ist die berufliche Vermittlung der Absolventen in den ersten Arbeitsmarkt.
Konzept der Veranstaltung
Die Fachwoche macht den Schüler_innen und Mitarbeiter_innen (Ausbilder_innen, Sozialpädagog_innen, Psycholog_innen, Förder- und Berufsschullehrer_innen) das Angebot, sich einmal intensiv mit der eigenen Verschiedenheit und der der anderen zu beschäftigen.
Das Programm setzt sich aus 32 Workshops zu 14 verschiedenen Themen zusammen, die bereits innerhalb der Schülerforen bei "Psychiatrie macht Schule" – Tag der offenen Tür für Schüler_innen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erprobt und immer zahlreich besucht werden. Elf Workshops werden mehrfach angeboten. Alle Workshops sollten sowohl mit Expert_innen besetzt sein, die sich beruflich mit den verschiedenen Problembereichen auseinandersetzen, als auch mit solchen, die über eigene Krisenerfahrung verfügen.
Das Themenangebot sollte mit den Schüler_innen im voraus besprochen worden sein, damit diese daraus ihre eigene Wahl treffen konnten. Es besteht die Möglichkeit, sich in Lerngruppen über bestimmte Themen zu informieren und auszutauschen. Folgende Workshops, für die sich jeweils maximal zwanzig Schüler_innen und Mitarbeiter_innen anmelden können, werden angeboten:
"Aktiviere Deine Stärken im Alltag"
Hilfe zum Selbstmanagement für Menschen aus dem ADHS- und Autismusspektrum
Kristina Meyer-Estorf, kompetenzwerk-turtlesteps.de
"ADHS kommt nicht allein!
Konstruktiver Umgang mit ADHS und Begleiterkrankungen
Kristina Meyer-Estorf, kompetenzwerk-turtlesteps.de
"Verträumt, durchgerutscht und spät erkannt"
Langsamkeit, Erschöpfung und Autismus bei Mädchen
Kristina Meyer-Estorf, kompetenzwerk-turtlesteps.de
Meine graue Wolke der Traurigkeit (2 x)
Wie ich lernte mit meiner Depression zu leben
Zwanghaft online (2 x)
Gefahren und Hintergründe der Mediensucht
Bettina Moll, UKE
Is(s) was? Magersucht und Bulimie (3 x)
Hungern, Kotzen oder beides für ein Schönheitsideal?
"Gute Zeiten, schlechte Zeiten" (4 x)
Manie und Depression – extreme Schwankungen von Stimmung und Energie. Wie wird die Dynamik erlebt? Was hilft?
Durch Drogen psychotisch? (2 x)
Wie groß ist die Gefahr? Bericht aus eigener Erfahrung mit Cannabis
"Wie kann ich nur leben?" (2 x)
Borderline als ständige Herausforderung
"Alkohol – nein Danke!" ist Stärke (4 x)
Andre Rudel
Zwang: "Der Kobold in meinem Kopf" (3 x)
Antonia Peters, zwaenge.de
Die erste Psychose (2 x)
Wie kann es beginnen? Gibt es typische Krisen? Was passiert in der Seele, was in der Familie?
Borderline (2 x)
Gefühle extrem und außer Kontrolle
Wie Ängste das Leben einengen (2 x)
"Stimmenhören"
Botschaften aus einer inneren Welt?
Robert Dorner
Begegnung beim Konvent der Propstei Alster-Ost
Im Sommer 2016 nahmen wir Kontakt zu Pröpstin Astrid Kleist auf, um unsere Zusammenarbeit mit Kirche und Seelsorge wieder zu intensivieren. Sie lud uns ein, uns am 22. Februar 2017 den Pastor_innen ihres Konvents bei einem der regelmäßig stattfindenden Treffen vorzustellen.
Wir bekamen Zeit, Irre menschlich Hamburg, seine Entstehung und seine Ziele zu erläutern. Frau Pastorin Hildegard Emmermann, Krankenhausseelsorgerin im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, hielt einen kurzen Vortrag zum Thema 'Ethik und Psychiatrie'. Anschließend konnten sich die Pastor_innen einer von drei Gruppen zuordnen, in der jeweils ein Mitglied mit eigener Krisenerfahrung und eine Angehörige oder eine therapeutische bzw. seelsorgerische Fachkraft von ihren Erfahrungen berichteten. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Frage des Unterschieds zwischen Therapie und Seelsorge. Viele Fragen wurden gestellt und es kam zu einem sehr intensiven, offenen und persönlichen Austausch, den wir gerne noch verlängert hätten.
Gemeinsam sammelten wir schließlich Ideen, wie eine befruchtende Zusammenarbeit zwischen Seelsorger_innen und Irre menschlich Hamburg aussehen könnte. Als Möglichkeiten für Begegnungsprojekte wurden unter anderem der Konfirmandenunterricht und die Seniorengruppen genannt, aber auch die gemeinsame Planung von Gottesdiensten war im Gespräch.
Wir freuen uns auf weitere Begegnungen und danken für die große Offenheit, das Interesse und die konstruktiven Gespräche dieses Vormittages!
Radio-Beitrag “Die Krise der Psychopharmaka“
Journalist Martin Hubert berichtet. Zum Audio-Beitrag geht es hier.
Spuren in die Zukunft – Sozialpsychiatrie! Geburtstags-Symposium – Samstag, 1. November 2014
14:00 - 18:30 Uhr Hörsaal A, Uni-Hauptgebäude (direkt am Bahnhof Dammtor)
25 Jahre Trialog/Psychoseseminar
20 Jahre Sozialpsychiatrische Ambulanz
15 Jahre Krisentagesklinik
15 Jahre Vorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie
15 Jahre Irre menschlich Hamburg
10 Jahre EX-IN Hamburg (Peer-Schulung)
40 Jahre Hamburgische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie
Die Sozialpsychiatrie in Hamburg hat viele Impulse gesetzt, ist ständig in Bewegung, hatte große Events wie den trialogischen Weltkongress für soziale Psychiatrie "Abschied von Babylon" und kleine Begegnungen ermöglicht, Institutionen geschaffen und in Frage gestellt.
Wir laden Sie ein, gemeinsam die Spuren weiter zu verfolgen in die Zukunft einer sozialen, trialogischen, bedürfnisorientierten Psychiatrie mit vertrauten Kooperationen und neuen Elementen ...
Mit herzlichem Gruß
Prof. Dr. Jürgen Gallinat Prof. Dr. Thomas Bock
Programm
14.00 Künstlerische und persönliche Begrüßung
14.10 Grußworte
Hildegard Esser
Dr. med. Hans Jochim Meyer
Rainer Hölzke
Anke Korsch u. a.
14.30 Auf dem Weg zu einer Vision – Linien der Entwicklung
Prof. Dr. phil. Thomas Bock
15.00 Sozialpsychiatrie und Milieutherapie – neue Ideen für Hamburg
Prof. Dr. med. Jürgen Gallinat
15.30 Die soziale Dimension psychischer Erkrankung
Prof. Dr. med. Thomas Becker
16.00 Pause mit Kaffee und Kuchen
16.30 Stigma-Forschung: Reduktionismus entfremdet
PD Dr. med. Georg Schomerus
17.00 Open Dialogue – ein Raum für Begegnung
Dr. med. Volkmar Aderhold
17.30 Die politische Mission der Psychiatrie
Prof. Dr. med. Stefan Priebe
18.00 Gelebter Trialog – als Erfahrener in einer Fachgesellschaft
"Songs from the Inside"
Martin Kolbe
Moderation: Dr. Daniel Schöttle, Dr. Alexandra Bussopulos; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Rahmenprogramm
Kunstausstellung “Kreativität und Psychose“ (Kirsten Harkensee)
Info-Stand Irre menschlich Hamburg
Info-Stand psychenet-Peerprojekt und EX-IN Hamburg
Historisches Material: Weltkongress, "Psychiatrie macht Schule", Vorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie
Bücher aus dem sozialpsychiatrischen Kontext
Kaffee und Kuchen
Referenten
Dr. med. Volkmar Aderhold, Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald;
Prof. Dr. med. Thomas Becker, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II, Universität Ulm;
Dipl.-Psych. Prof. Dr. phil. Thomas Bock, Therapeutischer Leiter der Spezialambulanz für Psychosen und Bipolare Störungen/Krisentagesklinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf;
Hildegard Esser, Leiterin der Abteilung Gesundheit im Amt für Gesundheit, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz der Stadt Hamburg;
Prof. Dr. med. Jürgen Gallinat, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf;
Rainer Hölzke, Hamburgische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V.;
Anke Korsch, Landesverband der Psychiatrie-Erfahrenen e.V.
Dr. med. Hans Jochim Meyer, Angehörige Psychisch Kranker – Landesverband Hamburg e.V.;
Dipl.-Psych. Prof. Dr. med. Stefan Priebe, Centre for Psychiatry, Barts and the London School of Medicine (Queen Mary University of London) sowie Director for WHO Collaborating Centre for Mental Health Services Development;
PD Dr. med. Georg Schomerus, Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald im HELIOS Hanseklinikum Stralsund;
Martin Kolbe, Zürich, Bluessänger sowie Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen;
Die Teilnahme an diesem Symposium ist kostenlos.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Veranstaltung wurde von der Psychotherapeutenkammer Hamburg und der Ärztekammer Hamburg anerkannt und mit 6 Fortbildungspunkten bewertet.
Das Programm als Download finden Sie hier.
Die Vorträge als Download finden Sie hier.
„Am Anfang war die Beleidigung.“